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Gott wohnt auch im Kinderdorf

Riedenberg (Rhön) 17.06.2018. Jubiläum in Riedenberg. Caritas Kinder- und Jugenddorf begeht seinen 50. Geburtstag. Kinder und Betreuer feiern gemeinsam mit zahlreichen Gästen und ehemaligen Bewohnern.

Der Himmel meinte es am Sonntag, 17. Juni, gut mit den zahlreichen Gästen, die der Einladung nach Riedenberg gefolgt waren. Seit 50 Jahren gibt es dort, in der Rhön, das Caritas Kinder- und Jugenddorf St. Anton. In Grußworten aus Kirche und Caritas, Politik und Gesellschaft wurde die gute Arbeit für die jungen Menschen gewürdigt, die 1968 in der Trägerschaft des Vereins „Kind und Familie e. V.“ auf dem fünf Hektar großen Areal ihren Anfang nahm. Domkapitular Clemens Bieber, begrüßte die Festgemeinde in der großen Turnhalle der Einrichtung und erinnerte an die Jahreskampagne der Caritas „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“. Dieses Motto werde in Riedenberg seit Jahrzehnten auf vorbildliche Weise für die Kinder beherzigt. „Unser Dank gilt heute vor allem den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die den Kindern ein neues Zuhause bereitet haben und ihnen das Gefühl schenken, angenommen zu sein“, so Bieber. Dem schloss sich Landtagspräsidentin Barbara Stamm an. „Die Kinder sind unserer höchstes Gut“, unterstrich Stamm und mahnte an, hier nicht an Investitionen zu sparen. St. Anton habe nicht nur Vergangenheit, sondern auch eine wichtige Aufgabe für die Zukunft. Auch Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, der eingestand, erstmals in Riedenberg zu sein, unterstrich die Bedeutung der Frühförderung für Kinder. Er dankte den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Caritasverband als Träger der Einrichtung. Stellvertretender Landrat Emil Müller würdigte die Ausrichtung der Arbeit im Kinderdorf an christlichen Grundwerten und erinnerte die Politik daran, dass es gelte, gleiche Chancen für alle Kinder zu schaffen. Schließlich stellte Bürgermeister Roland Römmelt das gute und gewachsene Miteinander von Dorf und Kinderdorfgemeinschaft heraus. Die Skepsis der Anfangsjahre sei längt gewichen. „Viele Kinder und auch Mitarbeiter sind zu echten Riedenbergern geworden.“ Die Caritas-Einrichtung sei zudem ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. „Wir sind auch in Zukunft bereit, das Kinderdorf und seine Bewohner zu unterstützen“, betonte der Bürgermeister.

„Hand in Hand für deine Zukunft“

Mit kleinen künstlerischen Darbietungen würzten die Mädchen und Buben den Reigen der Grußworte und bekamen für ihre Beiträge viel Applaus. Eigens zum großen Festtag wurde ein Lied komponiert und vorgetragen, in dessen Refrain die Gäste schnell einstimmten: „Hand in Hand für deine Zukunft“.

„Wir feiern nicht Beton, sondern den Erfolg“

Bevor das Mittagessen, fränkischer Hochzeitsbraten, serviert wurde, ergriff Einrichtungsleiter Stephan Schilde das Wort. „Wir feiern heute nicht 50 Jahre Stein und Beton, sondern den Erfolg einer Einrichtung und der guten Arbeit, die hier geleistet wurde und wird.“ Mit Dank an alle, die zum Gelingen dieser Arbeit betragen, erinnerte Schilde auch in kritischen Worten daran, dass es bessere Rahmenbedingung für die Arbeit in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe brauche. Der Slogan „Kinder sind unsere Zukunft“ müsse mehr sein als ein Lippenbekenntnis oder Teil von  Sonntagsreden. Ausdrücklich dankte Schilde den Kooperationspartnern der Einrichtung und wünschte für die Zukunft, alle mögen dem Kinder- und Jugenddorf St. Anton weiterhin wohlwollend verbunden bleiben.

Lebendiger Gottesdienst

Begonnen hatte der große Festtag mit einem feierlichen Gottesdienst in Riedenbergs Kirche. Mit Generalvikar Thomas Keßler, Domkapitular Clemens Bieber, Pfarrer Florian Judmannn und Diakon Donald Löw standen auch zahlreiche Mädchen und Buben aus dem Kinder- und Jugenddorf am und hinterm Altar. Sie sorgten mit ihren musikalischen Beiträgen für einen überaus lebendigen Gottesdienst. In kleinen Geschichten berichteten Jugendliche und Erzieher von persönlichen Gottesbegegnungen. So war sich ein junger Mann aus Vietnam in seinem Beitrag sicher: „Gott wohnt auch im Kinderdorf.“

Generalvikar Thomas Keßler erinnerte in Anlehnung an das Markusevangelium vom Senfkorn die Kinder und alle Mitfeiernden daran, dass sie Samenkörner Gottes seien. „Gott sorgt dafür, dass wir nicht verwelken, sondern gießt uns mit seiner Liebe.“ So wachse das bunte Reich Gottes und fange jetzt schon an. Das Kinderdorf sei seit 50 Jahren ein Teil dieses bunten Reiches.

Buntes Programm in St. Anton

Mit Blasmusik und unter dem Donner von 50 Salutböllern zog die fröhliche Festgemeinde unter weiß-blauem Himmel von der Kirche hinauf zum Kinder- und Jugenddorf. Hier wurde für große und kleine Gäste ein reichhaltiges Programm geboten. Hüpfburg und Kletterwand, Bastel- und Malstraße, Fotoausstellung, ein Rundgang durch die Einrichtung und der Besuch eines der Familienhäuser, in denen zur Zeit 74 Kinder leben. Viele ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner nutzten das Jubiläum, um ihr altes Zuhause auf Zeit zu besuchen und sich dankbar an längst vergangene Tage zu erinnern. Auch für Speis und Trank war reichlich gesorgt.

Am frühen Abend endete in Riedenberg ein ereignisreicher Tag, der allen, die dabei sein durften, noch lange in guter Erinnerung bleiben wird; ein Tag voller Anerkennung für Geleistestes und voller Segenwünsche für die Zukunft.

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