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Aus den Gesellschaften

„Wir wollen gemeinsam wirksam werden“

Würzburg, 01.02.2023. Weil die Zahl von psychischen Erkrankungen und psychosozialen Problemstellungen im Leben junger Menschen im Bereich „berufliche Bildung“ – nicht erst seit Corona – immer weiter zunimmt, fand in der Don Bosco Berufsschule der Fachtag „Psychische Belastungen bei Jugendlichen in der beruflichen Bildung“ statt.

„Auch unsere pädagogischen, schulpädagogischen und berufsbildnerischen Unterstützungsmaßnahmen haben noch Luft nach oben“, mit diesen Worten begrüßte Dr. Harald Ebert, Schulleiter der Don Bosco Berufsschule in Würzburg, die rund 70 Teilnehmenden aus unterschiedlichen pädagogischen Bereichen, die sich anlässlich des Fachtags „Psychische Belastungen bei Jugendlichen in der beruflichen Bildung“ in der Turnhalle der Schule eingefunden hatten. Es brauche den Austausch zwischen Theorie und Praxis und mehr Wissen über die jeweils anderen Handlungsfelder und Akteure, um wirksame Unterstützungsmaßnahmen für die anvertrauten Jugendlichen zu übernehmen, sagte Ebert. „Wir wollen gemeinsam wirksam werden“, so das Credo von Ebert und dazu sollte der Fachtag beitragen.

Gastgeberin der Veranstaltung war die Koordinierungsstelle psychische Gesundheit (KopG).  Hinter der Koordinierungsstelle stehen die Förderer „Aktion Mensch“, die Stiftung des Diözesan-Caritasverbandes und das „Netzwerk berufliche Bildung Mainfranken“. In diesem Netzwerk werden mehr als 12.000 Schülerinnen und Schüler von mehr als 600 Lehrkräften in Stadt und Landkreis Würzburg und Kitzingen sowie im Landkreis Main-Spessart unterrichtet.

Impulsvorträge am Vormittag

Das Team der KopG um die beiden Sonderpädagogen Matthias Metzger, Marlena Merter und Erzieherin Elisabeth Stamm hatte für den Fachtag hochkarätige Experten gewinnen können. So eröffnete Hans-Walter Kranert, Akademischer Oberrat im Bereich Pädagogik bei Verhaltensstörungen an der Julius-Maximilians Universität Würzburg, den fachlichen Teil des Tages mit einem Impulsvortrag zum Thema „Psychische Belastungen und berufliche Bildung – Aspekte für die Gestaltung passgenauer Angebote“. Daran schloss sich der Impulsvortrag von Prof. Dr. Thorsten Bührmann von der MSH Medical School Hamburg an. Bührmann, der via Zoom aus Hamburg zu den Zuhörerinnen und Zuhörern live zugeschaltet war, berichtete unter anderem davon, dass für Jugendliche der Übergangsprozess von Schule zu Beruf immer schwerer wird. Das hänge unter anderem auch damit zusammen, dass junge Menschen mittlerweile viel mehr die Option haben, sich immer wieder beruflich umzuorientieren – und das tun sie „auch aus dem Bedenken heraus, sich vermeintlich falsch zu entscheiden“, so der Experte. Bührmann, der die Professur für Sozialwissenschaften und Forschungsmethodik an der MSH innehat, gab den Zuhörenden im Lauf seines Impulsvortrags außerdem mit auf den Weg, dass die Berufliche Orientierung eine Lernaufgabe in einem lebenslangen Prozess ist, bei der sie unterstützend zur Seite stehen können und sollen. Er lud dazu ein, untereinander ins Gespräch zu kommen und vom anderen zu lernen.

Workshops laden zum Austausch ein

Um den Austausch mit- und untereinander ging es dann auch im zweiten Teil des Fachtags am Nachmittag. In drei Workshops beschäftigten sich die Anwesenden mit dem Thema „Umgang mit Suizidalität bei Jugendlichen“ unter der Leitung von Prof. Dr. Timo Vloet, Leitender Oberarzt in der Klinik und Poliklinik KJPPP Würzburg, mit dem Themenbereich „Psychische Gesundheit und Folgerungen für den schulischen Alltag“, der von Diplom-Pädagogin Carolin Striewisch von der MSH geleitet wurde, und mit dem Thema „Die ambulante Psychotherapie – Zugänge, Anläufe, Unterschiede“, zu dem die Mitarbeiteten der KopG einluden.

Seinen Abschluss fand der Fachtag im Rahmen der drei Workshops mit jeweils einer Abschlussrunde und der herzlichen Verabschiedung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KopG.

Theresa Siedler